Liegnitz als Regierungsbezirk - Historische Entwicklung
Mit einer Verordnung vom 30. April 1815 erfolgte eine territoriale
Neuordnung und Reform der Behördenorganisation in
Preußen. Es wurden 4 Regierungsbezirke in Schlesien gebildet:
- der Bezirk der Regierung in Mittelschlesien zu Breslau,
- der Bezirk der Regierung in Niederschlesien zu Liegnitz,
- der Bezirk der Regierung in Oberschlesien zu Oppeln,
- der Bezirk der Regierung im schlesischen Gebirge zu
Reichenbach.
Durch die Probleme bei der verwaltungsmäßigen
Eingliederung der zu Preußen gekommenen zwei Dritteln der
Oberlausitz konnte die Reform für den Regierungsbezirk
Liegnitz erst zum 1. Januar 1820 abgeschlossen werden. Zu diesem
Zeitpunkt gehörten folgende Kreise zum Regierungsbezirk
Liegnitz: Bunzlau | Freystadt | Glogau | Goldberg-Haynau |
Görlitz | Grünberg | Lauban | Liegnitz |
Löwenberg | Lüben | Rothenburg | Sagan | Sprottau.
Mit der Auflösung des Regierungsbezirk Reichenbach zum 1. Mai
1820 kamen zum Regierungsbezirk Liegnitz die Landkreise: Bolkenhain |
Hirschberg | Jauer | Landeshut | Schönau.
Zum 1. August 1825 kam die Herrschaft Hoyerswerda von Brandenburg zu
Schlesien. Es wurde der neue Kreis Hoyerswerda gebildet und Teil des
Regierungsbezirks Liegnitz.
Mit Wirkung vom
- 1. Juli 1873 bildete die Stadt Görlitz einen
eigenen Stadtkreis.
- 1. Januar 1874 bildete die Stadt Liegnitz einen eigenen
Stadtkreis.
- 1. April 1920 bildete die Stadt Glogau einen eigenen
Stadtkreis.
Am 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus
den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz
Niederschlesien gebildet.
- Ab 1. April 1922 bildete die Stadt Grünberg einen
eigenen Stadtkreis.
- Ab 1. April 1922 bildete die Stadt Hirschberg einen eigenen
Stadtkreis.
Ab 1. Oktober 1932 wurden folgende Kreise zusammengelegt:
- Landkreise Landeshut und Bolkenhain zum Landkreis Landeshut,
- Landkreise Liegnitz und Jauer zum Landkreis Liegnitz,
- Landkreise Goldberg-Haynau und Schönau zum
Landkreis Goldberg,
- Landkreis Sprottau und Sagan zum Landkreis Sprottau,
- Landkreise Grünberg und Freystadt zum Landkreis
Grünberg.
Die Gemeinden der aufgelösten Kreise gingen meist nicht
komplett in den neuen Kreisen auf, viele Gemeinden wurden auch anderen
Kreisen angegliedert. Außerdem wurden auch Gemeinden zwischen
bestehenden Kreisen ausgetauscht.
Mit Wirkung vom 1. Oktober 1933 wurde der Landkreis Grünberg
geteilt in die Landkreise Grünberg und Freystadt, der
Stadtkreis Grünberg wurde aufgehoben, der Landkreis Jauer
wurde neu geschaffen aus den Gemeinden des alten Landkreises Jauer und
den Gebieten der ehemaligen Kreise Bolkenhain und Schönau.
Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen
Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien
zusammengeschlossen.
Mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 kam der Landkreis Fraustadt von der
Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen zum Regierungsbezirk
Liegnitz.
Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus
den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz
Niederschlesien gebildet.
Die
Regierungspräsidenten im
Reg.-Bezirk Liegnitz von 1818 bis 1945
1818–1820 :
Kiekhöfer
1820–1823 :
Friedrich von Troschel
1823–1828 :
Friedrich von Erdmannsdorff
1828–1831 :
Friedrich von Troschel
1831–1844 :
Graf
Ferdinand
zu
Stolberg-Wernigerode
1844–1848 :
Hartmann von Witzleben
1848:
Johann Freiherr von
Schleinitz
(kommiss.)
1848–1851 :
Ferdinand von Westphalen
1851–1855 :
Werner von Selchow
1855–1868 :
Carl Graf Zedlitz gen. Trützschler
1868–1885 :
Constantin
Freiherr von Zedlitz-Neukirch
1885–1895 :
Nicolaus von Handjery
1895–1902 :
Gustav Heyer
1902–1915 :
Günther Freiherr von Seherr-Thoß
1915 :
Oscar Hergt
1915–1919 :
Hans Ukert
1919–1925 :
Robert Büchting
1925–1931 :
Hans Poeschel
1931–1932 :
Hans
Simons
1932–1934 :
Adolf
von Hahnke
1934–1936 :
Herbert
Suesmann
1936–1939 :
Max
Engelbrecht
1939–1942 :
Friedrich Bachmann
1942–1945 :
Alfred Bochalli